BMs neuer EOSIO-Vorschlag: Lösung für die CPU-Krise?

Das EOS-Überlastungsproblem
Seit über einem Monat kämpfen EOS-Nutzer mit massiven Netzwerkengpässen. Daten von DAppTotal zeigen, dass 77,76 % der CPU-Ressourcen vom Token-Mining-Projekt EIDOS beansprucht werden. Die Situation ist so ernst, dass EarnBetCasino damit drohte, die Blockchain ganz zu verlassen – ein deutliches Zeichen dafür, dass selbst ‚Hochleistungs‘-Blockchains nicht vor Ressourcenkriegen gefeit sind.
BMs Diagnose: Ein Designfehler
In seinem aktuellen Vorschlag identifiziert EOS-Gründer Daniel Larimer (BM) das Kernproblem: REX (Resource Exchange), das System zur Vermietung von CPU-Ressourcen, basiert auf fehlerhaften Annahmen. Es ging von normal verteilter Nachfrage aus, wurde jedoch mit Pareto-Verteilungen konfrontiert – bei denen einige Akteure den Großteil der Ressourcen beanspruchen. Das Ergebnis? Preise schwanken extrem, und manchmal ist keine CPU zu keinem Preis verfügbar.
Das gescheiterte Pflaster
Bisherige Lösungsansätze wie „partielle CPU-Reserven“ brachten nur vorübergehende Linderung, aber neue Probleme:
- 1000-fache CPU-Boosts bei geringer Auslastung schufen falsche Erwartungen
- Plötzliche Nachfragespitzen blockierten Nutzer unvorhersehbar
- Spekulative Preise ohne Bezug zum tatsächlichen Nutzen
Der neue Algorithmus: Vorhersehbare exponentielle Preise
BMs Lösung kehrt das Prinzip um:
- Alle CPU-Zeit wird nur noch vermietet (kein dauerhafter Besitz)
- Exponentielle Preisberechnung basierend auf Auslastung
- Verteilung der Mietgebühren an Staker (REX-Teilnehmer) Die Berechnung stellt stabile Preise sicher: Wer 1 % der Netzwerk-CPU für 30 Tage will, zahlt die Differenz zwischen aktuellen und prognostizierten Mieteinnahmen bei dieser Auslastung. Grafiken in seinem Beitrag zeigen, dass die Preise bis ~10 % Netzwerkauslastung vernünftig bleiben.
Herausforderungen beim Übergang
Die Umstellung wird nicht einfach:
- Aktuelle Stakeholder müssen auf „dauerhafte“ CPU-Rechte verzichten
- REX-Märkte werden über ~12 Monate abgeschafft
- Früh adoptierende könnten kurzfristig benachteiligt sein Als jemand, der Dutzende DeFi-Fails analysiert hat, glaube ich erst daran, wenn die On-Chain-Metriken stimmen – aber Respekt an BM für die Einsicht in frühere Fehleinschätzungen. Bei erfolgreicher Umsetzung könnte EOS wieder wettbewerbsfähig werden… falls Entwickler nicht bereits zu Solana gewechselt sind.