Singapurs Web3-Exodus: Neue DTSP-Regeln für Krypto-Firmen

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Singapurs Web3-Exodus: Neue DTSP-Regeln für Krypto-Firmen

Singapurs regulatorische Wende: Vom Sandkasten zu strengen Regeln

Nach drei Boom-Bust-Zyklen im Blockchain-Markt weiß ich: Regulierer reagieren stets über, nachdem Katastrophen eintreten. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) bildet keine Ausnahme. Das ab Juni 2025 geltende DTSP-Rahmenwerk beendet die Ära des „Regulatory Tourism“ unter dem Payment Services Act (PSA).

Warum jetzt? Lehren aus Terra und 3AC

Die Pleiten von Terraform Labs und Three Arrows Capital offenbarten gravierende Lücken in der grenzüberschreitenden Aufsicht. Diese Firmen nutzten Singapurs Ruf aus, während sie offshore operierten – ein Spiel, das die MAS nicht länger duldet. Meine Analyse ihrer Bilanzen zeigte, wie PSA-Lücken dies ermöglichten: Lizenzen waren nur für lokale Nutzer nötig, was FATF als riskanten blinden Fleck brandmarkte.

Wesentliche Änderungen durch DTSP:

  • Globale Reichweite: Lizenzen jetzt erforderlich, unabhängig vom Nutzerstandort bei Singapur-Bezug
  • Substanz vor Form: Keine „Briefkasten“-Büros mehr – MAS verlangt echte AML/CFT-Infrastruktur
  • Erweiterter Scope: Erfasst Entwickler, Vermarkter und sogar Einzelpersonen im Krypto-Geschäft

Die Compliance-Rechnung

Als Berater für VASPs bei Standortentscheidungen sehe ich drei Wege für betroffene Firmen:

  1. Investition in Compliance-Teams (ca. 500k+ USD jährlich)
  2. Umstieg auf reine DeFi-Modelle außerhalb regulierter Aktivitäten
  3. Verlagerung in aufstrebende Hubs wie Abu Dhabi (auch dort werden Standards strenger)

Fazit: Qualität vor Quantität

Singapur vertreibt Krypto nicht – es filtert nach überlebensfähigen Akteuren. Kurzfristige Schmerzen sind unvermeidbar, doch dieser Schritt könnte Singapurs Position als glaubwürdigster Digital-Asset-Hub Asiens stärken. Wie immer im Finanzwesen werden sich die anpassungsfähigsten Firmen das wartende institutionelle Kapital sichern.

BlockSeerMAX

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